Test: Aktiv-Kompaktbox „Buchardt Audio A500“ inklusive „Stereo Hub“ und Fernbedienung

Verbindungsreiches Basswunder

Aktiv-Kompaktbox „Buchardt Audio A500“ inklusive „Stereo Hub“ und Fernbedienung

Der Name Buchardt Audio zaubert Kennern der HiFi-Szene spontan ein Lächeln ins Gesicht. Zugegeben, das Angebot der dänischen Lautsprecherspezialisten ist überschaubar und die Konkurrenz mit Dali oder Dynaudio im eigenen Land scheinbar übermächtig. Doch bereits die Klangkraft der kompakten, passiv ausgelegten S400 gab der Fachpresse Anlass zum Jubeln.

Seit etwa einem Jahr ist nun die vollaktive A500 da. Top gestylt, höchst innovativ konzipiert und preislich attraktiv fordert sie die Etablierten heraus.

Die A500 ist in den seidenmatten Farben Schwarz und Weiß oder mit Walnussfurnier erhältlich.

Der deutsche Vertrieb Hifi Pilot in Eisingen bietet das Boxenpaar in der Basisversion über seinen online-Vertrieb aktuell für 3500 Euro an. Im Bundle mit der sehr wertigen Fernbedienung und dem Stereo Hub, welcher für Anschlussvielfalt und Netzwerkfähigkeit sorgt, werden moderate 3750 € fällig.

So gut wie unverzichtbar: Die ausgezeichnete Fernbedienung und der Stereo Hub


Optional erhältliche Stands in unterschiedlicher Typen und Ausführungen für modernen Lifestyle.

Das Konzept

Der Buchardt Audio A500 ist ein Lautsprecher, der sich aus der Masse heutiger Aktivsysteme deutlich abhebt. Da wäre zunächst der mächtige Aluminium-Waveguide, ein hornähnliches Hochtonsystem, aus dessen Zentrum dem Betrachter eine 19 mm Seidenkalotte anstrahlt. Dieses von Buchhardt eigenständig entwickelte Klangsystem bildet mit seinen akustischen Vorzügen den Kern des Boxenkonzeptes.

Nun ist ein Waveguide an sich nichts Neues, Buchardt reizt jedoch seine Größe bis an die Grenzen der Box aus, sodass die Stärken des „Wellenleiters“ wie
  • Optimale Ankopplung an den (Tief-) Mitteltöner
  • Verzerrungsminderung von oberen Mitten und Höhen
  • Vermeidung von Kantenreflexionen im Bereich der oberen Mitten/ unteren Höhen
  • (mechanische) Phasenkorrektur
eine besondere Qualität erhalten.

Der Hörtest unterstrich die genannten Stärken durch eine klare und präsente, aber entspannte und nie nervende Hoch- Mitteltonwiedergabe sowie einer frappierend räumlichen Abbildung, die auch noch deutlich neben der Schallachse ihren Charakter behielt.

Eines der beiden 150 mm Langhub- Basschassis strahlt nach vorne, das andere rückseitig ab.

Ein Blick in das Innenleben der A500. Oben rechts der mächtige Wave-Guide

Das geschlossene, kompakte Gehäuse mit knapp 37 cm Höhe besitzt eine leicht nach hinten geneigte Rautenform. Dieser Schachzug kommt nicht nur der zeitrichtigen Abstrahlung zugute, sondern lässt die Box auch noch ausgesprochen gut aussehen.

Rautenförmig: Die Seitenansicht der A500

Wie heute in Aktivboxen üblich, organisiert ein DSP (Digitaler Signalprozessor) die elektrischen Vorgänge in der Box. Hierzu gehört z.B. die Ansteuerung der drei 150 Watt starken Class D- Endstufen mit den entsprechenden Frequenzbereichen sowie die Annahme von Klangpresets, mit denen der User den Soundcharakter der Lautsprecher an die gegebenen Raumverhältnisse oder an seine persönlichen Vorlieben wirksam anpassen kann.

Die DSP-Kontrolle der Chassisarbeit ermöglicht der Box eine untere Grenzfrequenz von sagenhaften 25 Hz. Und das bei einem Gehäusevolumen von geschätzten 12 Litern! Verzichtet man auf den Hub, wird das Eingangssignal vom Quellgerät rein analog über eine XLR-Verbindung in die jeweilige Box eingespeist. Der Lautstärkepegel muss dann logischerweise mit dem Quellgerät gesteuert werden.
Die optimale Grundlautstärke stellt der Nutzer mit Hilfe eines dreistufigen Schiebeschalters an der Boxenrückseite ein.

Der Purist wird mit dieser Anschlussart sicherlich vollauf glücklich sein. Beim Einsatz des optionalen Stereo Hubs verwandelt sich die Lautsprecher-Basisversion jedoch in eine multimedial nutzbare, drahtlos zu betreibende Audioanlage, die hochgesteckte Anforderungen an Kopplungsvielfalt und Komfort erfüllt.

Für die drahtlose Datenübertragung und Kommunikation zwischen Hub und den Boxen setzt Buchardt das leistungsstarke WiSA-Verfahren ein. (WiSA steht für „Wireless Speaker and Audio Association“) Dahinter verbirgt sich eine Technologie, die auch hoch aufgelöste Audiosignale mit Hilfe der Frequenzbänder 5,2 und 5,8 GHz an High End- Drahtloslautsprecher überträgt.

Der Stereo Hub lässt sich über eine Vielzahl digitaler und über einen analogen (Chinch-) Eingang mit fast allen modernen Audioquellen verbinden und leitet diese, gesteuert von der Fernbedienung, per WiSA-Funk an die Lautsprecher weiter.

Übersichtlich angeordnet: Die Hardware-Anschlüsse des Stereo Hubs

Doch damit nicht genug. Das WiSA-Netz kann auch per Google Cromcast mit dem heimischen WLAN-Netz gekoppelt werden, sodass man z.B. den vorinstallierten Musikdienst Spotify oder die eigene, auf der Festplatte gespeicherte Musiksammlung drahtlos als Musikquelle nutzen kann.

Fast schon selbstverständlich, dass auch Bluetooth für die Musikübertragung zur Verfügung steht. Hier sogar in dem hohen Qualitätsstandard aptX HD 5.0.

Gestaltung und Ausführung

Die kleine Buchardt ist top gestylt, das Holzgehäuse tadellos verarbeitet. Mehr noch: Das Wallnuss-Furnier unserer Testbox entpuppte sich als wahrer Augen- und Handschmeichler.

Auch die Integration der Metallplatte des Bedienfeldes in die rückseitige Boxenwand wurde absolut sauber und bündig ausgeführt.

Etwas einfach ist dagegen die Chassis-Integration geraten. Die Ränder der Treiber ragen leicht aus den Schallwänden hervor und die Kanten der Waveguide-Befestigungsschrauben sind sicht- und fühlbar. In dieser Preisliga kennen wir elegantere Lösungen.

Die Chassis-Einpassung und deren Befestigungen fallen eher einfach aus

Für einen erschwinglichen Preis bietet Buchardt Audio dem Kunden eine breite Palette von mechanisch und optisch passenden Stands zur A500 an, wodurch das Gesamtbild der Lautsprecher für das Wohnambiente individuell ausgewählt werden kann. Das Ganze besitzt Art und Stil, „Dänisch Design“ eben.

Das Angebot passender Stands ist groß. Hier einige Dreibein-Stative.

Nutzt man Stands von Fremdanbietern, ist aber Umsicht beim Aufstellen der A500 geboten. Im Lieferkarton befinden sich nämlich keine Boxenfüße und Buchardt hat auch darauf verzichtet, die Gehäuseböden mit Gewinde-Inserts zur Aufnahme von Dämpfern oder Spikes zu versehen.

Dass man bei Buchardt an den Schutz der empfindlichen Treibermembranen gedacht hat, bewerten wir dagegen sehr positiv.

Ob die kreisrunden Chassis-Abdeckungen für die Front dem Erscheinungsbild der Lautsprecher guttun, muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden.

Nicht unbedingt eine Augenweide, aber funktionell: Die Chassis- Abdeckungen

Ist die Ausführung der Boxen trotz der kleinen Kritikpunkte durchaus gelungen, kann dies für den Stereo Hub nur eingeschränkt gelten. Dieser ist zwar ansprechend geformt und trägt auf der Rückseite solide Anschlusselemente, Anmut und Verarbeitung des Kunststoffkästchens strahlen aber nicht gerade eine hohe Wertigkeit aus.

Das Gehäuse des Stereo Hubs ist ansprechend geformt, jedoch nur aus Kunststoff.

Handling und Funktionssicherheit

Betreibt man die A500 mit reiner Analog-Ansteuerung über die XLR-Eingänge und lässt es bei der werksseitig vorgegebenen Klangeinstellung, beschränkt sich die Handhabung der Boxen auf die Aufstellung und Ausrichtung im Raum. Anschließen- Einschalten- ggf. Eingangsempfindlichkeit verändern, das war‘s.

Will der User aber den Klangcharakter verändern, muss er ein anderes Sound-Preset eingeben. Dazu lädt er sich von der HiFi Pilot-Seite eines der sechs angebotenen Klangmuster „Standard, Bassreduziert, Sanft, Stimmoptimiert, Brillant oder Wandnah“ auf den mitgelieferten USB-Stick, steckt diesen danach in die entsprechende Buchse des Lautsprechers und schaltet die Netzspannung an der Box ein. Das funktionierte im Test tadellos und der beschriebene Klangcharakter wurde sofort deutlich.

Wird häufiger ein Wechsel des Klangcharakters gewünscht, was z.B. bei unterschiedlicher Qualität des Quellmaterials sinnvoll ist, zeigt sich das Verfahren auf Dauer als zu umständlich.

Desweiteren reicht die Wirksamkeit der Presets zur Bassanpassung ("Wandnah", "Bassreduziert") für kleinere Räume (< 20 qm) in der Regel nicht aus.

Im Test halfen da weder eine freie Aufstellung noch das Einmessen wirklich weiter. Die ernorme Bassfülle konnte nur mit Hilfe eines Equalizers unter Kontrolle gebracht werden.

Geleitet von der rudimentären, aber verständlich formulierten Bedienungsanleitung (u.a. als PDF in Deutsch auf der "HiFi Pilot" Seite verfügbar) gelang uns die Einrichtung des Stereo Hubs und das Pairing mit der bidirektional arbeitenden Fernbedienung und den Lautsprechern schnell und problemlos.

Durch Nutzung eines Android-Smartphones ging die Ankopplung an unser WLAN-Netz über Google Home und Chromcast ebenfalls zügig vonstatten, sodass die A500 munter mit Spotify- Musik bedient werden konnte.
Ein Sonderlob gilt der sehr wertigen und ergonomischen Fernbedienung, mit der das A500-System komfortabel und sicher gesteuert werden kann.

Die wertige Fernbedienung liegt gut in der Hand und zeigt sich hoch funktionell

Apropos Sicherheit: Das WiSA-Funksystem leistete sich während des Tests keinerlei Aussetzer oder andere Störungen. So sollte es sein!

Wie oben angedeutet, lässt sich der Lautsprecherklang durch Anpassung an die Raumakustik optimieren. Der dazu notwendige Einmess-Prozess funktioniert allerdings nur mit IOS (Apple)- Geräten. Nutzt der stolze A500-Besitzer nur Android-Geräte, ist er auf die Hilfe von Freunden oder Bekannten mit Apple-Geräten angewiesen.

Das sollte verkraftbar sein, denn die gemessenen Raumdaten werden auf dem Stereo Hub gespeichert und stehen fortan dauerhaft zur Verfügung. Das Einmessen ließ sich in der Praxis gut bewerkstelligen. Der A500-Sound profitierte in unserem ca. 40 qm großen Hörraum von diesem Prozess, indem die Tiefenstaffelung des Musikgeschehens deutlich hörbar zunahm.

Die grüne Kurve zeigt das Ergebnis der Raumkorrektur

Als etwas verwirrend nahmen wir jedoch zur Kenntnis, dass die Bluetooth-Funktion des Stereo Hubs ebenfalls nur mit einem IOS-Endgerät aktivierbar ist. Diesen Hinweis findet man in der Bedienungsanleitung seltsamerweise unter „BUCHARDT AUDIO APP (für iOS)“.

Klangrelevante Technik-Aspekte

Die drei Class D Endstufen in jeder Box stellen den Chassis jeweils 150 Watt an elektrischer Maximalleistung zur Verfügung. Obwohl Buchardt keine Angaben darüber macht, ob es sich dabei um „echte“ RMS-Leistungen handelt, muss man sich um den Höchstpegel keine Sorgen machen.
Der Hörtest machte klar, dass unverzerrte Brachiallautstärken kein Problem darstellen.

Beim allen Presets arbeiten die Boxen im Zweieinhalb-Wege Modus. Hierbei werkelt der nach hinten gerichtete Tieftöner ausschließlich im Bassbereich (bis 150 Hz), wird jedoch vom frontal strahlenden Tief-Mitteltöner bei seiner Arbeit unterstützt. Dieser übergibt dann im oberen Mittenbereich bei 2,8 kHz an den Waveguid-Tweeter, der die Hochtonarbeit bis weit über die menschliche Hörgrenze hinaus leistet.

Das von Buchardt Audio veröffentlichte Frequenzgangdiagramm (Standard-Preset) zeigt als Ergebnis einen weitgehend glatten Pegelverlauf mit einer Bass-Grenzfrequenz von 25 Hz (-3 dB). Gut, die Messwerte sind offensichtlich im „schalltoten“ Raum entstanden und haben deshalb wenig Realitätsbezug. Sie weisen jedoch auf einen ehrlichen, neutralen Grundcharakter des Lautsprechers hin.

Im SPL Frequenzgang-Diagramm sind die Arbeitsbereiche der einzelnen Chassis gut zu erkennen. TT: Lila gestrichelt, T-MT: Grün gestrichelt, HT: Hellblau gestrichelt. Gesamt-Frequenzgang "auf Achse": Grau gestrichelt.

Letztlich sei noch ein Blick auf die Übertragungsqualität der drahtlosen WiSA-Ansteuerung gestattet. WiSA befriedigt mit einer Abtastrate von 96 kHz bei 24 Bit Abtast-Tiefe HiRes- Ansprüche. Hiermit wird eine hohe Signalqualität gewährleistet, die zwar heutige Maximalauflösungen nicht erreicht, aber für praktische Höransprüche durchaus als verlustfrei gelten darf.

Der Klang

Wie bei fast allen hochwertigen Lautsprechern sollte man auch der Buchardt A500 viel Zuwendung bei der Aufstellung und Inbetriebnahme schenken. Erst nach mehr als 50 Stunden Einspielzeit erreicht die Box ihre klangliche Höchstleistung. Etwas Geduld ist also gefragt.

Die optimale Platzierung in unserem 40 qm großen, akustisch neutralen Hörraum erreichten wir mit mehr als 1 Meter Entfernung zu jeder Seitenbegrenzung und etwa 60 cm zur rückseitigen Wand. Als überaus wichtig erwies sich dann die Wahl des passenden Presets, da das mächtige Basspotenzial der A500 kontrolliert werden muss.

Die Voreinstellung „wandnah“ wurde nach entsprechenden Versuchen von allen Testern als die tonal ausgewogendste bestimmt. Das Ergebnis der Raumkorrektur brachte dann bei leichter Bassabschwächung noch einen Tick mehr Plastizität in die Abbildung.

Da eine direkte Signalzuführung über die XLR-Anschlüsse keinen signifikanten Klangunterschied zur WiSA-Kopplung erkennen ließ, beließen wir es im Test bei der Signaleinspeisung über die analogen und digitalen Eingänge des Stereo Hubs. So eingerichtet zauberte die kompakte Dänin ein erstaunlich erwachsenes Klangbild in den Raum, welches durch dynamische Mitten sowie brillante, aber unaufdringliche Höhen abgerundet wurde.

Obwohl die kleine Box einen ungemein tiefen, voluminösen Bass erzeugt, könnte dieser aus dem Blickwinkel höchster Wiedergabetreue einen Tick mehr Antrittsschnelligkeit und Kontur besitzen. Gesangsstimmen und Instrumente aller Art wirken dagegen natürlich, authentisch und ausdrucksstark. Der Klangcharakter tendiert eindeutig ins Warme, trotzdem musiziert die Box lebendig und kreiert schöne Klangfarben. Tonale Härten und analytische Überreaktionen sind ihr dabei absolut fremd. Differenzierungsvermögen und Präzision sind gut entwickelt, stellen aber keine Highlights dar. Auch bei der Tiefenstaffelung ist noch etwas Luft nach oben, die räumliche Abbildung gelingt trotzdem durchaus überzeugend.

Das Klangbild der A500 präsentiert sich eher geschmeidig-sanft als analytisch-fordernd und erweist sich mit dieser Ausrichtung als absolut langzeittauglich. Eine große Stärke der kompakten A500 ist ihre Fähigkeit, das hohe Klangniveau auch bei variierenden Lautstärken weitgehend konstant zu halten. So macht die Box nicht nur laut, sondern auch leise richtig viel Spaß. Das schaffen nur die Wenigsten.

Sounderlebnisse

„Walk the Line“ ist der Soundtrack zum gleichnamigen, preisgekrönte Film über das Leben von Johnny Cash. Joaquin Phoenix (als Jonny Cash) und Reese Witherspoon (als June Carter) spielen die Hauptrollen. Wer den bewegenden Film gesehen hat, schließt das von T-Bone Burnett hervorragend produzierte Soundtrack-Album (hier auf CD) schnell in sein Herz. Sicher, es handelt sich bei aller Emotion eher um musikalisch leichtere Kost. Trotzdem muss der berühmte Funke erst einmal überspringen. Und dafür sorgte die A500 eindrucksvoll.
Ob „Get Rhythm“, I Walk The Line“, „Ring Of Fire“ oder „Jackson“, die zierliche Dänin schob einen ungemein kraftvoll-satten Sound in den Raum, der den Instrumenten und Stimmen die gebührenden Dimension verlieh und dem großen Jonny Cash wahrlich alle Ehre erwies.

Wir verkabelten nun den Stereo Hub mit dem superben Hi Res-Player FiiO DX 300, der uns zuletzt zu begeistern wusste und wählten Kerstin Blodings „Fause Fause“ vom Stockfisch-Album „Closer To The Music Vol.5“. https://www.technic3d.com/article/audio/audioplayer/2089-test-ibasso-dx300-quad-dac-digital-audio-player/1.htm
In diesem Track müssen die hohe Frauenstimme und der mächtige Bass die richtige Balance finden, um zu einer Einheit zu reifen. Auch diese schwierige Aufgabe bewältigte die A500 mit Anstand.
Blodings Stimme seidig, körperhaft und ausdrucksstark, der begleitende Bass tief, raumfüllend und rund.
Genuss-Hörer schwelgen hier in den Klängen, Analytiker werden sich vielleicht ein höheres Maß an Bass-Präzision und klanglicher Plastizität vorstellen können.

Vom High End Unternehmen "inakustik" wird das Stück „Exacly Like You“ als „eine Sternstunde des Jazz“ betitelt. Hier vereint das „The Ray Brown Trio Featuring Gene Harris“ Bass, Piano und Schlagzeug zu einem dichten Klanggeschehen mit groovenden Spielfluss. Damit dieser Jazz unter die Haut geht, muss die Kette einschließlich Lautsprecher in jeder Hinsicht Spitzenleistungen abliefern.
Mit der schwarzen Scheibe auf dem Rega P6-Dreher ging die A500 diese Mega-Aufgabe beherzt an, indem sie das Piano perlend und obertonreich darstellte, den gezupfte Bass gut schattierte und das Schlagzeug perfekt in Szene setzte. Das Ganze bei glaubhafter Raumabbildung mit deutlicher Ortung der Instrumente. Da kam bei den Testern richtig Freude auf.
Etwas mehr Differenzierung und Schlagzeugdynamik, und die Freude wäre in Begeisterung umgeschlagen.

Fazit

Die aktive Buchardt Audio A500 bildet im Bundle mit dem Stereo Hub ein vielfältig nutzbares Soundsystem, welches kabellos netzwerkfähig ist und hohe klangliche Ansprüche erfüllt.

Ausführung und Verarbeitung der kompakten, ansprechend gestylten Aktivboxen befinden sich auf hohem Niveau. Das gilt für das Stereo-Hub Kästchen in Kunststoff-Ausführung allerdings nur bedingt. Ein besonderes Lob erhält dagegen die wertige, sehr komfortable Fernbedienung.

Passend zur A500 bietet Buchardt Audio ein umfangreiches Stands-Programm an. Herzstück der A500 ist ein hochentwickelter, stark ausgeprägter Waveguide, der Höhen und obere Mitten glanzvoll erstrahlen lässt. Gut angepasste Tief- und Mitteltonchassis übernehmen das restliche Frequenzband bis hinunter in den Basskeller.

Mit sechs verschiedenen Klang-Presets kann der Boxensound an Raumakustik und persönlichen Vorlieben angepasst werden. Über IOS (Apple)-Geräte lässt sich sogar eine akustische Raumanalyse durchführen, dessen Ergebnis zur Klangoptimierung genutzt werden kann.

Die elektroakustischen Eigenschaften des Systems zeigen sich tadellos. Die Anschluss- und Kopplungsvielfalt über den Stereo Hub ist enorm und lässt keine Wünsche offen. Alle Gerätefunktionen waren im Test gut zu handhaben und arbeiteten ohne jede Störung einwandfrei.

Klanglich überzeugt das System aus Aktivboxen und Stereo Hub mit einem satten, raumfüllenden Sound und einer neutralen, natürlich wirkenden Stimm- und Instrumentendarstellung bei glaubhafter Raumabbildung. Ein Analytik- oder Differenzierungswunder ist die A500 allerdings nicht.
Der Klang tendiert bei allen Presets eindeutig ins Warme, sodass sich die Box eher an den anspruchsvollen Genusshörer als an High End- orientierte Neutralfanatiker wendet.

Um den mächtigen Bass auch in kleineren Räumen mit weniger als 20 qm auf das richtige Maß zu reduzieren, sollte ein Equalizer im Qullgerät zur Verfügung stehen.

Für das Gesamtpaket aus Aktivboxen (in Weiß oder Schwarz) plus Stereo Hub ruft Buchardt Audio aktuell 3750 Euro auf. Angesichts der enormen Systemvielfalt und der hohen Klangkultur erscheint der Preis im Vergleich mit der direkten Konkurrenz mehr als gerechtfertigt.


Vertrieb: HifiPilot GmbH, Höhenstr. 7, 75239 Eisingen

Technische Daten: https://www.hifipilot.de/Buchardt-Audio-A500#Produktinformationen

Paar-Preis einschließlich- Stereo Hub :
aktuell 3750,- (einschließlich Versand innerhalb Deutschlands)
Aufpreis für die Ausführung mit Walnuss-Furnier 150,- €


Test-Equipment:
  • CD-Player: OPPO BDP-95 EU
  • Plattenspieler: Rega Planar 6
  • HiRes-Player: FiiO DX300
  • Referenz: PMC Twenty 5.22i an Abacus 60-120 D

Bewertung

Das sollten Sie wissen
  • Alle Qualitäts-Bewertungen orientieren sich ausschließlich am vorstellbaren Optimum und stehen nicht in Relation zum Preis.
  • Die Preis-Leistungsbewertung wird gesondert erstellt und berücksichtigt neben der Produktqualität auch Ausstattungsumfang und besondere Produktmerkmale.
  • Bei der Zusammenstellung der Bewertungskriterien wurde das Einsatzgebiet des Lautsprechers berücksichtigt.


Praktischer Gebrauch (20 %)1,1
Ausführung und Ausstattungsqual.1,6
Funktionssicherheit0,6
Handling1,2


Daten und Messwerte (10 %)1,0


Klang (70 %)1,5
Bass-Performance (x2)1,8
Neutralität/ Natürlichkeit (x2)1,6
Dynamamik1,6
Transparenz/ Differenzierung1,6
Räumliche Abbildung1,0
Gesangsstimmen und Sprache1,2
Detailauflösung1,6
Hochton-Qualität (x0,5)1,0
Klang bei verschied. Pegeln (x0,5)1,0
Individueller Klangeindruck (x2)1,5



Testergebnis

Klang:__________sehr gut (1,5)

Testurteil:_______sehr gut (1,4)

Preis-Leistung:___gut - sehr gut




Bewertungsschlüssel
0,6 - 0,9ausgezeichnet
1,0 - 1,5sehr gut
1,6 - 2,5gut
2,6 - 3,5akzeptabel
ab 3,6verbesserungsfähig